Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) startet ein Pilotprojekt zur Durchführung von Fußverkehrschecks in Brandenburger Kommunen. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurden Frankfurt (Oder), Finsterwalde und Zeuthen als Pilotkommunen ausgewählt. Anfang April begannen die ersten Veranstaltungen vor Ort. Wesentliche Erkenntnisse werden von „Vor-Ort-Begehungen“ erwartet, die voraussichtlich im Mai und Juni stattfinden.
Zufußgehen ist gesund und alltäglich – es sollte jedoch noch attraktiver und sicherer gestaltet werden! Dazu benötigt es gute geplante und attraktive Stadträume mit ausreichend Platz für alle Bevölkerungsgruppen. Ob Alt oder Jung, ob eingeschränkt oder sportlich, für alle sollte es gute Bedingungen geben. Fußverkehrschecks dienen dabei als wichtiges Planungs- und Analyseinstrument sowie als partizipatives Format, um gemeinsam mit Fachleuten und Bürgern Stadträume zu analysieren und gezielt Verbesserungen für den Fußverkehr zu erarbeiten.
Infrastrukturminister Detlef Tabbert: „Wir freuen uns, dass wir mit und in den Pilotkommunen Frankfurt(Oder), Zeuthen und Finsterwalde Fußverkehrschecks erproben können. Wir erwarten uns davon wichtige Erkenntnisse, wie wir den Fußverkehr in unseren Städten noch angenehmer und sicherer gestalten können. Wenn wir die Bedingungen für den Fußverkehr verbessern, können wir die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden erhöhen. Sichere und schöne Fußwege sind integraler Bestandteil unseres Verkehrssystems und damit auch einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Schon heute danke ich den drei Pilotkommunen für ihr Engagement.“
Im April 2025 starten die Checks vor Ort. Zentraler Bestandteil ist jeweils eine fachlich begleitete Begehung im ausgewählten Stadtquartier unter Einbeziehung unterschiedlicher Stadtbewohner und Interessenvertreter.
Oberbürgermeister René Wilke, Frankfurt(Oder): „Die Motivation der Stadt Frankfurt (Oder) zur Teilnahme am Pilotprojekt ‚Durchführung von Fußverkehrschecks in Brandenburger Kommunen‘ liegt darin, die Nahmobilität im Stadtgebiet zu fördern. Daher ist es wichtig, die Straßenräume auch aus Sicht des Fußverkehrs zu analysieren und deren Nutzbarkeit sukzessive zu optimieren. Ziel ist es, anforderungsgerechte Fußverkehrsanlagen zu schaffen, die eine sichere und attraktive Nutzung ermöglichen – unabhängig der individuellen Mobilitätsvoraussetzungen. Bereits in der Vergangenheit wurden im Rahmen eines Modellprojekts Verbesserungspotentiale für den Fußverkehr auf zentralen Wegeverbindungen in Frankfurt (Oder) identifiziert. Daran soll nun mit dem aktuellen Pilotprojekt angeknüpft werden. Aufgrund der vielfältigen Nutzungsansprüche wie u. a. Wohnen, Nahversorgung, Bildungs- sowie Freizeiteinrichtungen wurde ein Teil des Stadtgebietes West in die engere Auswahl des potentiell zu betrachtenden Untersuchungsraumes aufgenommen.“
Bürgermeister Philipp Martens, Gemeinde Zeuthen: „Als Pendlerkommune stehen wir vor der Herausforderung, den zunehmenden Straßenverkehr mit der Sicherheit unserer Schulkinder in Einklang zu bringen. Deshalb setzen wir gezielt auf Maßnahmen, die Schulwege sicherer zu machen. Gleichzeitig sollen barrierefreie Wege gefördert werden, damit sich alle Zeuthenerinnen und Zeuthener sicher und problemlos fortbewegen können.“
Bürgermeister Jörg, Gampe, Stadt Finsterwalde: „Die Stadt Finsterwalde hat sich mit dem Südkomplex als Pilotstadt für einen Fußverkehrscheck beim MIL beworben, da insbesondere die Gehwegflächen im Südkomplex die Spuren der vergangenen Jahre tragen und nun einer Erneuerung bedürfen. Wir versprechen uns von diesem Projekt Anregungen, um in diesem Stadtquartier mit einer ganzheitlichen Betrachtung ein einheitliches Konzept zur Barrierefreiheit zu entwickeln, die Schulwegsicherheit zu verbessern und damit die Wohnqualität im Quartier zu steigern. Es sollen Gehwege abseits der Straßen durch die Wohngebiete führen, damit alltägliche Wege sicher, bequem und schnell ohne Auto erledigt werden können und die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers entspannt spazieren können.“
Nach Abschluss aller drei Pilotprojekte im Juli 2025 werden die Ergebnisse ausgewertet und zentrale Erkenntnisse für alle Kommunen im Land Brandenburg aufbereitet. Ziel ist es, den Fußverkehr nachhaltig zu stärken und das Bewusstsein für dessen Bedeutung zu schärfen.
Textquelle: MIL Brandenburg
Foto und Beitragsbild: MIL Brandenburg