Förderung von Modellvorhaben Radverkehr des BMVI

Es werden fortlaufend Projekte aus Mitteln des Bundesverkehrsministeriums für innovative Modellprojekte im Radverkehr gefördert. Für das Förderprogramm stellt das BMVI von 2020 bis 2026 insgesamt bis zu rund 155 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei diesem Programm werden Projekte gefördert,

  • die zur Verbesserung der Verhältnisse für den Radverkehr beitragen, etwa durch richtungsweisende infrastrukturelle Bauwerke, wie Fahrradbrücken, Unterführungen, vollautomatische Fahrradparkhäuser oder fahrradgerechte Kreuzungslösungen an großen Knotenpunkten

und/oder

  • die eine nachhaltige Mobilität durch den Radverkehr sichern, etwa durch urbane oder quartiersbezogene Mobilitätskonzepte und -maßnahmen zum Radverkehr einschließlich seiner Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln und dem Fußverkehr.

Gefördert werden die Planung sowie die bauliche Umsetzung von Hoch- und Tiefbaumaßnahmen. Die Projekte sollen Erkenntnisse aus der Praxis, aber auch Ideen und Konzepte für weitere Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs liefern und damit bundesweit Strahlkraft entfalten.

Bisher erhalten laut BMVI folgende Modellvorhaben eine Förderung aus diesem Programm:

Baden-Württemberg Fahrradfreundlicher Umbau am Bahnhof Korntal
Brandenburg: Radrundweg in Cottbus
Hamburg: Ballindamm in Hamburg
Hessen: Kreuzungsumbau Darmstadt

Fahrradbrücke zum Frankfurter Flughafen

Mecklenburg-Vorpommern: Warnowbrücke in Rostock
Niedersachsen: Doppelturm-Fahrradparkhaus in Osnabrück
Nordrhein-Westfalen: Radvorrangroute zwischen Düren und Jülich

Fahrradbrücke Mönchengladbach

Rheinland-Pfalz: Fahrradbrücke Altenkirchen

 

Aktuell informiert das BMVI über ein weiteres Modellvorhaben, für das eine Förderung bewilligt wurde: Die Stadt Passau bekommt einen Rad- und Fußgängertunnel durch den Georgsberg

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert den Rad- und Fußgängertunnel Georgsberg im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland mit rund 3,3 Millionen Euro.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: Jetzt ist es endlich soweit! Wir übernehmen den Löwenanteil der Planungs- und Baukosten und machen den Radlertunnel Passau damit möglich. Radfahrende aber auch Fußgängerinnen und Fußgänger sind in Zukunft sicher und schnell zwischen Altstadt und Ilzstadt unterwegs.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper: Ich bin dem BMVI und namentlich Herrn Bundesminister Andreas Scheuer sehr dankbar, dass wir in das Förderprogramm aufgenommen wurden. Die Haushalte sind coronabedingt ohnehin angespannt, weshalb ich mich sehr freue, dass wir mithilfe des Bundes dieses Projekt trotzdem realisieren können. Damit steigern wir die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer und machen klimafreundliche Fortbewegungsmittel wieder ein Stück weit attraktiver.

Zum Projekt:
Der geplante Tunnel soll eine sichere und komfortable Rad- und Fußwegverbindung zwischen der Passauer Altstadt und dem nordöstlich liegenden Ortsteil Ilzstadt schaffen. Eine neue bauliche Lösung ist an dieser Stelle notwendig, da es für den Radverkehr keine baulich getrennten und damit keine sicheren Wege gibt. Das führt dazu, dass entweder die Fußwege oder die Kfz-Fahrspuren mitbenutzt werden.
Die Stadt Passau hat bereits mehrere Verkehrsalternativen und Variantenuntersuchungen geprüft. Aus Kosten- und Naturschutzgründen, sowie aufgrund der angestrebten direkten Routenführung für die Radfahrenden, wurde die Tunnellösung ausgewählt. Demnach soll ein eigenständiger Tunnel durch den Georgsberg errichtet werden, um den Rad- und Fußverkehr vom Kfz-Verkehr zu trennen und somit Nutzungskonflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsarten zu beseitigen.
Der Bund übernimmt 80 Prozent der förderfähigen Kosten für die Planung und Realisierung des Tunnels. Das entspricht einer Fördersumme in Hohe von rund 3,3 Millionen Euro. Die Stadt Passau kommt für die restlichen Kosten in Höhe von rund 800.000 Euro auf. Der Tunnel soll bis zum 31.12.2024 fertig gestellt sein.
Der 116 Meter lange und 6 Meter breite Tunnel soll zu einer schnellen und attraktiven Alternative für all diejenigen werden, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Mit einem 2,50 Meter breitem Fußweg sowie einem 3 Meter breiten Radweg bekommen Radfahrende und zu Fuß Gehende ausreichend Platz. Materialauswahl, Beleuchtung sowie Farbdesign sind bei einem Tunnel dieser Länge von besonderer Bedeutung, um eine einladende und sichere Infrastruktur zu schaffen. Das Projekt soll deshalb auch wichtige Erkenntnisse über Gestaltungsmerkmale und deren Nutzeffekte bei Radtunneln liefern und dazu beitragen, diese Bauwerksform für den Radverkehr zu optimieren.

 

Fotos und Beitragsbild: Bayerische Staatszeitung, Stadt Passau

Quelle: BMVI