Die neue Rad- und Fußwegbrücke über den Großen Zernsee wird im Oktober übergeben

Die Arbeiten an der neuen Fuß- und Radwegbrücke über den Großen Zernsee zwischen Potsdam und Werder sowie den Wegeanbindungen Richtung Werder (Havel), Golm und Schwielowsee gehen gut voran und werden im Oktober beendet. Zur Herstellung der Asphaltdeckschicht ist nochmals eine komplette Vollsperrung für alle Wegebeziehungen von Dienstag, 4. Oktober 2022, 6.30 Uhr, bis Freitag, 7. Oktober, 15 Uhr erforderlich. Danach erfolgt eine eingeschränkte Verkehrsfreigabe, da noch Restarbeiten ausgeführt werden müssen. An Werktagen ist daher mit Baustellenverkehr sowie kurzeitigen Absperrungen zum Beispiel bei Ladevorgängen durch Sicherungsposten zu rechnen. Radfahrer werden daher gebeten, in den entsprechenden Bereichen abzusteigen.

Zu Verzögerungen ist es unter anderem durch mehrfachen Diebstahl und Beschädigungen gekommen. So wurden bereits in das Geländer verlegte Beleuchtungskabel und Kabel für Arbeitsgeräte für den Stahlbrückenbau entwendet. Auch kam es durch krankheitsbedingte Ausfälle zu Unterbrechungen bei der Fertigstellung des Stahlüberbaus. Außerdem werden zusätzliche Arbeiten erforderlich, um die leider schon zahlreichen Graffitis wieder zu entfernen. Am Freitag, 28. Oktober, sollen alle Arbeiten der ARGE abgeschlossen sein und die Baustelle beräumt sein, sodass die neue Brücke und die Wege zur Verbindung der drei Gemeinden wieder zur Verfügung stehen.

Die Rad- und Fußwegbrücke über den Großen Zernsee ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Potsdam, der Stadt Werder (Havel) und der Gemeinde Schwielowsee. Die neue Brücke verläuft parallel und südlich zur vorhanden Brücke der Deutschen Bahn AG. Sie wird den viel zu schmalen Gangsteg auf der Bahnbrücke ersetzen. Auch die Treppentürme wird es zukünftig nicht mehr geben. Die Brücke besteht als leichte Stahlkonstruktion aus einem dreifeldrigen Überbau mit einer Gesamt-Stutzweite von 110 Metern. Die Geh- und Radwege zur Brücke werden für den Zweirichtungsverkehr in drei Metern Breite mit Beleuchtung ausgebaut. Durch möglichst geringe Längsneigungen und Zwischenpodeste wird die Brücke von den Wegen aus barrierefrei erreichbar sein. Auf dem Brückenbauwerk wird die Nutzbreite vier Meter betragen; an zwei Stellen wird es Aussichtskanzeln mit Sitzmöglichkeiten als Ausweichstellen geben. Die circa ein Kilometer langen Wegeanbindungen nach Werder und Potsdam sowie zu den Ortsteilen Geltow und Wildpark-West der Gemeinde Schwielowsee sind ebenfalls Bestandteil des Gesamtprojekts.

Bei der Planung und dem Bau von Brücke und Wegen spielten Umweltbelange eine besonders wichtige Rolle. So wurde der Verlauf der Wegstrecke so angepasst, dass hochwertiger und empfindlicher Baumbestand geschützt wird. Gefördert wird das Projekt als eine wichtige Maßnahme im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbes (SUW) mit Finanzmitteln des Landes Brandenburg sowie von der Europäischen Union mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem Förderprogramm für „Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Umland (NESUR) – Infrastruktur“. Bei dem Förderprogramm sind bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten zuwendungsfähig. Die übrigen Kosten sind anteilig durch Eigenmittel der beteiligten Kommunen zu decken. Derzeit wird von ca. 8,8 Millionen Euro Gesamtkosten ausgegangen. In den Gesamtkosten enthalten sind neben den Baukosten und Kosten für die Wegeanbindungen auch Kosten für Planung und Baugrunduntersuchungen sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

Die Brücke soll zukünftig ein wichtiger Bestandteil des Radschnellwegs von Potsdam nach Werder/Havel bilden. Dieser könnte von der Breiten Straße über die Zeppelin- und Geschwister-Scholl-Straße, sowie durch den Wildpark in Richtung der Brücke verlaufen.

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam

 

Fotos und Beitragsbild: Torsten Wolter (AGFK BB)

 

Rad- und Fußwegbrücke über den Sacrow-Paretzer Kanal in Neufahrland

Die einzigartige Lage der Landeshauptstadt inmitten von Seen, Flüssen und Kanalverbindungen erfordert weitere Brückenbauwerke im Norden der Stadt, sollen die infrastrukturellen Bedingungen für die Verkehrsarten des Umweltverbunds attraktiver werden.

Neben den für die Verlängerung der Tram 96 erforderlichen Brückenerweiterungen (Tschudistraße, Nedlitzer Brücken) rückt eine weitere Rad- und Fußwegbrücke über den Sacrow-Paretzer Kanal zwischen Fahrländer und Weissem See in den Fokus. Diese soll Teil einer Radwegverbindung von der Innenstadt in Richtung der städtebaulichen Entwicklungen in den Ortsteilen Krampnitz und Fahrland werden.

Im aktuellen Mobilitätskonzept der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) Wirtschaftsregion Osthavelland (siehe www.osthavelland.com) wird zudem die Verlängerung dieser Radwegverbindung über Kartzow und Priort bis zum Ortsteil Elstal der Gemeinde Wustermark empfohlen. Der Radweg könnte aufgrund der potenziell hohen Nachfrage in Form einer Radschnellverbindung mit entsprechendem Ausbaugrad geplant werden.