Verkehrsminister Rainer Genilke hat der AGFK-Gemeinde Wustermark Fördermittel in Höhe von fast 840.000 Euro für die Errichtung neuer Fahrradabstellanlagen am Bahnhof Wustermark übergeben. Das Vorhaben ist Bestandteil des Pilotprojektes „Modulares Fahrradparken“ im Land Brandenburg. Die Finanzierung erfolgt aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes, einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen Berlin und Brandenburg und aus Landesmitteln.

Mit dem innovativen Pilotprojekt unterstützt das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung die Brandenburger Kommunen dabei, unkompliziert sichere Fahrradabstellanlagen im Modularbau und in Holzbauweise zu errichten. Für Planung und Bau von über 2.500 Stellplätzen stehen bis 2026 bis zu 14 Millionen Euro zur Verfügung. Im Rahmen des Pilotprojekts „Modulares Fahrradparken“ werden unter der neuen Wort-Bild-Marke „Radpark“ Fahrradparkanlagen an zentralen Punkten des ÖPVN in modularer und nachhaltiger Holzbauweise errichtet. Dabei wird ein Planungs- und Gestaltungskonzept des Verkehrsverbunds Berlin Brandenburg (VBB) umgesetzt. Ziel ist es, durch die modulare Bauweise Planungs- und Herstellungskosten zu senken und eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Die Vernetzungsstelle Bike+Ride des VBB betreut das Projekt. Die Entwurfsplanung wurde mit der Gemeinde und dem VBB abgestimmt und im März 2024 abgeschlossen. Mit der Übergabe des Zuwendungsbescheids wird die Finanzierung des Baus für die Gemeinde gesichert.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing: „Wir wollen klimaneutrale Mobilität für alle. Dafür brauchen die Menschen gute Angebote. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt Länder und Kommunen unter anderem dabei, die Radverkehrsinfrastruktur vor Ort auszubauen und zu modernisieren und so die Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadt und auf dem Land zu verbessen. In der Gemeinde Wustermark können sich Radfahrerinnen und Radfahrer nun auf sichere, modulare Fahrradparkhäuser in Holzbauweise an Bahnhöfen freuen. Sie stellen morgens ihr Rad am Bahnhof ab, fahren mit der Bahn weiter und finden es am Abend auch sicher wieder vor. Damit lassen wir Rad und Bahn näher zusammenrücken.“

Rainer GenilkeMinister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Brandenburg ist Fahrradland. Deshalb wollen wir den Radverkehr stärken und ihn sinnvoll mit dem umweltfreundlichen ÖPNV verknüpfen. Dazu gehören unter anderem auch ausreichend Bike+Ride-Anlagen an Bahnhöfen. Um den Bau von Fahrradparkanlagen in Brandenburg zu beschleunigen, haben wir das Pilotprojekt ‚Modulares Fahrradparken‘ ins Leben gerufen. Damit unterstützen wir Brandenburger Kommunen beim Konzept, der Planung und Finanzierung sicherer, modularer Fahrradparkhäuser in Holzbauweise. Das ist nachhaltig, spart Zeit und Geld. Mit der Übergabe des Förderbescheids haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht. Damit ist die Finanzierung des Baus gesichert. Das zeigt, dass das Modellprojekt weiterhin auf der Erfolgsspur ist. In Wustermark sollen insgesamt 224 moderne Stellplätze auf der Ost- und Westseite entstehen. Das ist ein gutes Angebot für Pendelnde.“

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB): „Mit dem Pilotprojekt ‚Modulares Fahrradparken‘ soll nachhaltige Mobilität mit nachhaltigem Bauen verbunden werden. Gleichzeitig soll auch den veränderten Bedürfnissen der Radfahrenden – insbesondere nach mehr Sicherheit – Rechnung getragen werden. Entsprechend freuen wir uns, dass das von uns erarbeitete Konzept mit dem maximal möglichen Holzbauanteil, Photovoltaikanlagen oder Begrünung auf den Dächern sowie einem sehr hohen Anteil von gesicherten Stellplätzen inklusive Videoüberwachung nun zur Umsetzung kommt. Wir hoffen, dass es für die nachfolgenden Jahre eine Vorbildfunktion für viele weitere Anlagen entfaltet.“

Bahnhof Wustermark

Das Projektziel ist es, eine sichere Fahrradabstellanlage im Modularbau und in Holzbauweise zu errichten. Dadurch verbessert sich die Stellplatzsituation für die Pendlerinnen und Pendler. Wustermark ist mit den Linien RE4 und RB21 zu den Hauptpendlerzielen Berlin und Potsdam ein Bahnhof mit steigenden Fahrgastzahlen. Bei einem prognostizierten Bevölkerungswachstum von 11.000 auf 11.700 Einwohnerinnen und Einwohner bis 2030 der Gemeinde Wustermark ist davon auszugehen, dass auch die Pendlerströme am Bahnhof Wustermark zunehmen werden. Damit steigt auch die Nachfrage nach Stellplätzen.

Am Bahnhof Wustermark befindet sich bereits auf der westlichen Seite der Überführung eine Anlage mit 100 Fahrradabstellplätzen, die erhalten bleibt. Hier wird ein Austausch der sogenannten „Felgenkiller“ durch Hoch-/Tiefeinsteller erfolgen. Die bestehende Anlage auf der östlichen Seite der Überführung wird abgerissen und eine neue größere Anlage in modularer Holzbauweise errichtet. Insgesamt sollen 190 Stellplätze geschaffen werden.

Der RadPark Wustermark (Südseite des Bahnsteigs) mit 190 neuen Fahrradstellplätzen ist wie folgt vorgesehen:

  • Sammelschließanlage mit 88 gesicherten Stellplätzen (2 Module mit 44 Stellplätzen) in Doppelstockparker
  • 8 Schließfächer je Sammelschließanlagenmodul
  • Drehtür mit Zugangssicherung je Modul
  • Sammelschließanlage mit 6 gesicherten Sonderstellplätzen für Sonderfahrräder (Lastenfahrräder und Fahrradanhänger)
  • Schiebetor
  • frei zugängliche überdachte Anlage mit 84 Stellplätzen in Doppelstockparker
  • 12 Stellplätze in Doppelstockparker (zum Nachrüsten, werden vorerst nicht verbaut)

weitere Ausstattung der B+R-Anlage:

  • Dachkonstruktion bestehend vorwiegend aus Holz mit einem Stahlanteil
  • Photovoltaik-Anlage mit 66 Modulen
  • LED-Beleuchtung
  • Videoüberwachung
  • Fahrradreparaturstation
  • Infostele mit Uhr auf dem Vorplatz, Infowand
  • Begrünung (Rasen) der angrenzenden Flächen einschließlich Entwässerung

Fahrradabstellanlage Wustermark (Südseite des Bahnsteigs):

  • 34 neue Hoch-Tief-Radeinsteller werden ausgetauscht

Das Vorhaben wird mit 838.586 Euro aus dem Sonderprogramm Stand und Land des Bundes, dem Finanzierungsvertrag für die Errichtung von P+R und B+R-Anlagen in Brandenburg zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg sowie aus Landesmitteln (Fördermittel aus dem Förderprogramm ÖPNV-Invest und Projektmitteln) finanziert.

Die Anlage soll bis Ende 2025 fertiggestellt werden.

Textquelle: MIL Brandenburg

 

Foto, Grafik und Beitragsbild: MIL Brandenburg, VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg